Mittwoch, 29. April 2015

Serengeti darf nicht sterben



Bernhard und Michael Grzimek, die beiden Deutschen aus Frankfurt, die in einer jahrelangen Arbeit ab 1960 die Grenzen der Serengeti absteckten und diese einzigartige Landschaft vor dem verschwinden bewahrten. Ihnen ist viel zu verdanken. Ihnen und dem damaligen Staatschef Tanzanias, Julius Nyerere, ist zu verdanken, dass wir heute all das noch kennen: endlose Savannenlandschaft, Giraffen und Schirmakazien vor der untergehenden Sonne, nächtliches Trompeten der Elefanten. Wer die Serengeti schon mal im Reallife erlebt hat, vergisst das nicht so schnell. Wildnis, soweit das Auge reicht, und noch viel weiter.
40 % von Tanzanias Staatsfläche ist inzwischen Nationalpark. Von den 16 Parks ist die Serengeti mit 14.000km² der Größte. Der Gombe National Park mit 56km² der Kleinste. Zusätzlich gibt es zahlreiche Schutzgebiete, Game Controlled Areas etc.
Abgesehen von den Nationalparks sorgt sich Tanzania aber auch um seine Umwelt. Hier schlägt die Klimaerwärmung nämlich ordentlich zu. Die Wasserknappheit wird immer spürbarer. Die Regenzeit verschiebt sich, bringt zu wenig Wasser, oder auch zu viel. Initiative ist gefragt. Und die gibt es auch. Von Vereinen, die massenhaft Bäume pflanzen bis hin zur Aufnahme des Umweltschutzes in das Grundgesetz. Verhältnissmäßig mehr Initiative als in Deutschland jedenfalls. Und das, obwohl Deutschland eines der ausschlaggebenden Länder für die Klimaerwärmung ist…

Dienstag, 28. April 2015

Das schwarze Loch



12 Jahre Schulzeit liegen hinter mir. 8 Jahre Geschichtsunterricht, in der ich von der Entstehung der Menschheit bis zur Entwicklung Europas, der USA und Deutschland sehr viel gelernt habe. Doch eines der wichtigsten Kapitel deutscher und europäischer Geschichte fehlte fast vollständig. Ein Kapitel voller Imperialismus, Gewalt, Gräueltaten und Unmenschlichkeit. Ein Kapitel von Unterdrückung, Barbarei und unglaublichen Gräueltaten. Das Kapitel der Kolonialzeit.
Sicher, die Kolonien werden erwähnt. Die Schüler lernen die Gründungsdaten der jeweiligen Kolonien, ebenso wie die Zugehörigkeiten zur jeweiligen Kolonialmacht auswendig, um sie im nächsten Test auf das Papier schreiben zu können. Doch das Wesentliche, nämlich was genau in diesen Kolonien geschah, wie sie Kolonie wurden und was die weißen Eindringlinge dabei angerichtet haben, wird totgeschwiegen. Von den Massenmorden an 75.000 Menschen in der deutschen Kolonie Namibia, der gewaltsamen Übernahme Algeriens durch Frankreich, dem brutalen Vorgehen der Besatzung Deutsch-Ostafrikas und der Sklaverei und Dezimierung der kongolesischen Bevölkerung von 20 auf 10 Millionen Menschen durch den belgischen König Leopold II. wird wenig berichtet im deutschen Geschichtsunterricht. So wenig, dass man beinahe meinen könnte, das alles sei nie geschehen. Auch die Tatsache, dass all das noch immer Auswirkungen auf das gegenwärtige Weltgeschehen haben, ändert daran nichts. So ist der Genozid mit ca. 800 000 Toten in Rwanda und der noch immer währende Unfrieden in der „Demokratischen Republik Kongo“ der Rassentrennung europäischer Mächte zu verdanken, die zu ihrer Kolonialzeit die Bevölkerung klar trennten, wie in Deutschland Juden und die arische Rasse unterschieden wurden.
Der deutsche Lehrplan verschweigt ganze Völkermorde mit Millionen Toten, ausgeführt durch die europäischen Mächte, natürlich auch Deutschland. Die Barbareien der ach so zivilisierten europäischen Gesellschaft, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts reichen, finden kaum Erwähnung. Und so weiß ich zwar alles über die großartigen Erfindungen und Errungenschaften der europäischen Industrialisierung, nichts aber über die zeitgleich statt findenden Gräueltaten der Briten, Belgier, Portugiesen, Spanier, Franzosen und Deutschen… auf einem ganzen Kontinent.

Freitag, 24. April 2015

Arusha



Am Fuße des Mount Meru, dem fünfthöchsten Berg Afrikas und dem zweithöchsten Berg Tanzanias, befindet sich Arusha. Die sehr touristische und auch recht westliche Stadt ist Ausgangspunkt der meisten Safaris im sogenannten Northern Circuit, also den großen Nationalparks Serengeti, Ngorongoro, Lake Manyara und Tarangire. Sie ist etwas teurer als die meisten anderen Städten Tanzanias, dafür findet man hier alles, was man sich wünscht: zwischen rießigen Luxushotels und jeder Menge Bankautomaten schmiegen sich schöne Cafés mit Schwarzwälder Kirschtorte und kleine Restaurants. Eine schön bepflanzte Parkanlage läd zum Verweilen ein und das Natural National Museum in der alten deutschen Boma zeigt eine Ausstellung über die deutsche Kolonialgeschichte, die Entstehung der Menschheit und eine Fotoausstellung über die Tier- und Pflanzenwelt Tanzanias. Immer im Hintergrund: die Silhouette des Mount Meru. Die einzige Enttäuschung: der große und bekannte Massaimarkt Arushas wurde am 17.11.2014 unter ungeklärten Umständen niedergebrannt. Ein paar Verkäufer zeigen ihre traurigen Restbestände. ABER es besteht Hoffnung, dass der Markt noch Ende diesen Monats wieder eröffnet wird.
Beneath the fifth highest mountain of Africa and the second highest mountain of Tanzania, Mount Meru, there is Arusha. Arusha is a very touristic and westernized city and starting point of most of the Safaris in the Northern Circuit which includes the famous National Parks Serengeti, Ngorongoro, Lake Manyara and Tarangire. Arusha is more expensive than many other Tanzanian cities but there is everything you can wish: between huge luxury hotels there are little cafes with even black forrest cake and little restaurants. A nice planted park invites to rest for a while and the exhibition in the Natural National Museum in the old German boma shows everything about the German colonial period and the development of humankind. Besides there is a photo exhibition about Tanzanian wildlife.
And every time there is the silhouette of Mount Meru.
The only disappointment: the once huge Massai market was burned down on November 17th last year so there are just few things remaining. But there is hope it will reopen at the end of this month.

Donnerstag, 23. April 2015

Lake Natron Camp

Nebensaison. Ein einsames Zweimannzelt auf dem Campingplatz.Abgesehen von einigen anderen Bewohnern...Low season. A lonely tent for two persons. And some few other visitors.
 

Dienstag, 21. April 2015

Lake Natron - ein See in Gefahr



In der Trockenzeit ist er eigentlich nicht besonders groß. Trotzdem ist der Lake Natron etwas ganz Besonderes. Durch die Nähe zu dem noch aktiven Vulkan Ol Doinyo Lengai ist er nämlich angereichert mit Soda. In besonders trockenen Jahren verleiht ihm das ein faszinierendes Aussehen dann nimmt er nämlich durch Purpurbakterien bedingt eine rötliche Färbung an und aufgrund der aufreisenden Salzkruste ein Wabenmuster. Abgesehen davon ist er eine der weltweit größten Brutstätten für Flamingos. Jeden Oktober kommen die Flamingos ganz Tanzanias und aus weiteren Ländern hier her, um ihre Eier abzulegen. Zu diesem Zeitpunkt versammeln sich hier Millionen an Flamingos. Doch all das ist in Gefahr. Der wohl weltweit größte Vorrat an Sodaasche, der im See lagert und ihn zu dem macht, was er ist, ist gleichzeitig auch sein Fluch. Die Regierung plant nämlich am Lake Natron eine große Sodafabrik, die nicht nur den See, sondern mit der geplantetn Zufahrtsstraße mitten durch die Serengeti auch den weltberühmten Nationalpark mit seinem Tierleben stark beeinträchtigt. Außerdem sollen eine Eisenbahnlinie und Pipelines zur Sodafarbik gebaut werden und zusätzlich werden ein Kraftwerk und Wohnsiedlungen für über 1000 Arbeiter die Wildniss und Schönheit rund um den Lake Natron und den Ol Doinyo Lengai zerstören. Wie groß diese Zerstörung sein wird,  kann man sich gar nicht vorstellen. Nicht nur die Flamingosbestände wird es empfndlich treffen, es wird auch ein wunderschönes Stück Land, wie man es kaum noch wo findet auf dieser Welt, vernichten. 
In the dry period Lake Natron really isnt that big. But still lake Natron is something very special. Size really isnt everything. Because of the near to the active volcano Ol Doinyo Lengai it is believed it is the worldwide biggest reserve of soda. In dry years bacteria are coloring the water red and the salt builds a fascinating structure. It must be so beautiful! Besides it is one of the biggest breeding place of flamingos. Millions of flamingos from all over Tanzania and its neighboring countries are coming here every October to lay their eggs. But all of that is in great danger. The government is planning a soda factory next to lake Natron to get the soda which is used to produce glass and in the chemical industry. The huge soda fabric wouldnt just endanger the flamingos, also the planned huge highway through the Serengeti towards the factory will endager the famous Nationalpark with its animals. Besides the planned power plant and the villages for over 1000 workers will destroy the beauty and wilderness around lake Natron and Ol Doinyo Lengai. How huge the effects will be you cant imagine. Its not just the flamingos and Serengeti, it is also a wonderful peace of land you wont find again on this earth which will be destroyed.
 Das Land um den Lake Natron ist so karg, dass auch die Kühe Mühe haben, etwas zu finden. Anbau von Obst und Gemüse ist nicht möglich.