"Auf jeden Fall könnte es ziemlich unbequem werden, sollte es hier tatsächlich artensterbenmäßig so weitergehen wie bisher. Und zwar für uns. Unsere Erde hat schon ganz andere Sachen erlebt. Die geht nicht gleich unter: Einfach schulterzuckend die Natur umarragnieren, und nach ein paar Millionen Jahren hat man dann halt neue Arten am Start. Ich bezweifle allerdings, dass dieses Schulterzucken unseres Planeten so spurlos an uns vorbei zieht und wir danach noch mitspielen dürfen. Es geht also nicht darum, die Welt zu retten. Die rettet sich am Ende selbst. Ich für meinen Teil habe allerdings keine Lust, diese Natur mit ihren Kob-Antilopen, den Jaguaren und Pumas, der Natur Grönlands mit ihren Lemmingen und Eisbären, die erfinderischen Wendehalsfrösche, das Seli-Tal, die Pandabären, den dampfenden Dschungel Panamas mit seinen humorvollen Naso und natürlich das wunderschöne Pantanal mit so vielem, das ich liebe, zu verlieren. Ich fände es auch ganz okay, wenn sich das Artensterben des Menschen noch ein Bisschen verzögern würde. Wir sind doch eigentlich eine ganz coole Tierart. Wäre ja irgendwie schade drum. Das schwer verbreitete Ameisenbärmonotasking sollte langsam mal durch ein okmpromissbereites Wendehalsmultitasking ersetzt werden."
aus "Die Supernasen - wie Artenschützer Ameisenbär & Co vor dem Aussterben bewahren" von Lydia Möcklinghoff (S.300)
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