Montag, 11. Februar 2019

Ecuador: ein Revue

5 Wochen sind wir durch Ecuador gereist. Es ist ein kleines Land, doch so unglaublich vielfältig. Anden, Regenwaldtiefland, Küstenhinterland und Küste sind komplett unterschiedliche Naturräume. Und auch vom tropisch-feuchten Norden bis zum immer trockener werdenden Süden bestehen wesentliche Unterschiede. Die Artenvielfalt ist unglaublich, die Landschaft gigantisch, die Kultur spannend, ebenso wie die Geschichte, von der Inkaruinen und spanische Altstädte zeugen. Sicher hätten wir noch mehr gelernt, über Land und Kultur, hätten wir die Sprache der Menschen gesprochen. Mit unseren Brocken Spanisch, die ausreichten, Tickets zu besorgen, Essen zu gehen und das Wichtigste zu kommunizieren,  kamen wir gut durch das Land, doch unsere vielen Fragen blieben unbeantwortet, weil wir sie nicht stellen konnten. Sei es auf dem Viehmarkt von Saqusili oder im Regenwald um Tena. 
Ecuador hat einiges gemeinsam mit Tanzania: viele lokale Sprachen und Ethnien, Verkehrs-Tohuwabohu, die vielen kleinen Essensstände und Obststände am Straßenrand, die öffentlichen Verkehrsmittel, die angepflanzten Eukalyptus- und Pinienforste, die hier so gar nicht hinpassen, das einfache, harte Leben auf dem Land, die Geduld und Duldsamkeit vieler Ecuadorianer, aber auch deren Hilfsbereitschaft, die großen Nationalparks. Aber es gibt auch viele wesentliche Unterschiede. So ist der Tourismus viel besser entwickelt. Jedes kleine Städtchen hat eine Touristeninformation, der Eintritt in die Nationalparks ist kostenlos, es gibt zahlreiche Flyer und Informationsmaterial und diverse Botanische Gärten (sehr zu empfehlen), der Wohlstand ist höher. Und die Küste...nun ja, ist ziemlich zerstört und bestückt mit unzähligen halbfertigen Gebäuden, aus deren oberen Stockwerken noch die Stahlstreben ragen, obwohl sie unten schon bewohnt sind. Doch das ist ein Bild, das sich in allen Städten Ecuadors wieder finden lässt. Ecuador ist aber auch geprägt von Naturkatastrophen: Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüche gehören zum Land ebenso wie die Anden, der Regenwald, die überall frei herum laufenden Schweine, wunderschöne, handgefertigte Lederschuhe und die Indigenas, die in den Städten stolz ihre Trachten tragen oder das abendliche Treffen zum Tanz auf dem Dorfplatz von Olón. Ecuador ist einen Besuch wert, und auch ohne einen Ausflug zu den Galapagos-Inseln hätten wir ohne Probleme noch ein paar weitere Wochen hier verbringen können, denn unsere To-Do-List hätte wohl noch für viele Tage gereicht, vom Entspannen und Pause machen ganz abgesehen. 
Möge Ecuador seine Naturschätze bewahren und seinen Ressourcenreichtum wohl einsetzen.

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