Wie Instabil Frieden ist, wird in letzter Zeit immer
offensichtlicher, egal, wohin man blickt. Seit neuestem gibt es nun auch in
Burundi, das vor einem Jahrzehnt erst Frieden fand, wieder Straßenkämpfe.
Burundi ist ein recht kleines Land am Lake Tanganyika und Nachbarstaat
Tanzanias. Bis 2000 tobte dort, ebenfalls wie im Nachbarland Rwanda bis 1994,
der Genozid zwischen den Bevölkerungsgruppen der Hutu und der Tutsi. Nach der
Friedenskonferenz von Arusha wurde ein neuer Präsident vom Parlament gewählt,
weil Direktwahlen zu dieser Zeit noch unmöglich waren. Jetzt, zwei Amtsperioden
später, möchte der Präsident entgegen der Verfassung noch einmal gewählt
werden, zum Ärgernis der Präsidenten anderer Ländern, sowie großer Teile der Bevölkerung. Bei Demos
gegen die Verlängerung der Amtszeit wurden mehrere Demonstranten getötet. Die
Anklage beim Verfassungsschutz, dass eine Wiederwahl des Präsidenten
verfassungswidrig sei, wurde abgelehnt, nachdem 2 Richter schon zurück getreten
waren, da sie angaben, aufgrund von Sorge um ihr eigenes Wohlergehen und das
ihrer Familien nicht mehr ordnungsgemäß urteilen zu können. Als Präsident
Nkurunziza schließlich diese Woche zu einem Treffen mit anderen Präsidenten
Ostafrikanischer Länder in Dar es Salaam, Tanzania, war, verkündete der
ehemalige Militärbefehlshaber der burundischen Armee Godefroid Niyombare den
Präsidenten als abgesetzt. Doch die Armee war sich uneinig. In der burundischen
Hauptstadt Bujumbura kam es daraufhin zu Straßenschlachten der Armee mit
mehreren Toten. Dabei stellte sich heraus, dass Präsident Nkurunziza Jugendgruppen
bewaffnet hatte, vermutlich für die Wahlen im Juni. Inzwischen haben sich die
Putschisten ergeben und ihr Anführer konnte fliehen. Was jedoch nun in Burundi
geschieht, ist unklar. Der Präsident hält an seinem Entschluss fest, noch
einmal an die Macht kommen zu wollen. Die Bevölkerung ist gespalten. Wie
mächtig jede Seite ist, ist ungewiss. Freie Wahlen halte ich jedoch für
unwahrscheinlich, hatte doch der Präsident schon vor dem Putsch Jugendgruppen
bewaffnet. Die Situation ist also äußerst prekär, besonders in einem Land,
dessen zwei Bevölkerungsgruppen sich vor wenigen Jahren noch gegenseitig
bekämpften und ermordeten. Auch besteht die Gefahr, dass ein Konflikt auf das
Nachbarland Rwanda übergreifen könnte, in dem die gleichen Bevölkerungsgruppen
und Familienangehörige leben. Wie kann
ein einzelner Mensch so machthungrig sein, und möge er über noch so viele
Leichen gehen?
Tanzania hat inzwischen eine zweite Fähre auf dem Lake
Tanganyika mobilisiert, um die über hunderttausend Flüchtlinge aus Burundi nach
Tanzania zu evakuieren. In einem kleinen tanzanischen Fischerdorf leben
inzwischen über 50. 000 Flüchtlinge. Ich finde es beachtlich, wie Tanzania sich
für die Flüchtliche einsetzt und sogar Fähren schickt, um sie abzuholen,
während die Staaten der EU tausende Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken lassen
und Tunesien, Malaysia und Indonesien Flüchtlinge wieder in ihre Boote setzen
und nach Hause schicken.
Peace is
something really instable. That’s a fact which is becoming more obvious from
year to year. Now even Burundi, which gained peace from the genocide between
Tutsi and Hutu 13 years ago, is endangered again. Burundi is a little country
of the East African Community, neighboring country to Rwanda and Tanzania.
After the peace conference in Arusha,
Tanzania, the parliament of Burundi elected the first president. Now, 10 years
and 2 legislation periods later, the president wants to be elected again which
is against the law. People of Burundi were demonstrating but demonstrators were
killed and the court decided that being elected again is not against the law.
But they decided so after two judgers retreated because they said they are
not able to judge anymore because they are afraid for themselves and their
families. When this week president went to a meeting with other presidents of
the East African Community in Dar es Salaam, Tanzania, the former military governor of the army of Burundi declared the president as unseated.
But the army was separated so after the declaration they started street fights
in the capital Bujumbura against each other. At this time it came out that the
president had weaponed groups of youth probably for the election in June. The putschists capitulated and their leader was able to escape. What now will happen
in Burundi nobody knows but the president still sticks on his plan to get the
power for 5 more years. The situation is very dangerous now, especially in a
country were just 13 years ago people were killing each other in a genocide.
Besides there is the danger that the conflict may expand to Rwanda where the
same families are living like in Burundi and where peace came just 20 years
ago. Right now Tanzania has mobilized another ferry in lake Tanganyika to
evacuated the more than hundred thousand of refugees from Burundi.
How can one
man be so power-hungry even when he has to go over corps?
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